#365Impulse Spezial: Zusammenarbeit entsteht aus dem "Wir"

Interview mit den Ideen-gebern des Teamimpuls

 Wie kam es zu dem Teamimpuls? 

 

Es ist ja nicht so, dass wir uns hingestellt und gesagt hätten, wir brauchen jetzt mal einen Teamimpuls. Lösungen wachsen aus Problemen und unser Problem waren Konflikte untereinander und unglaublich stressige Projekte. Irgendwann waren wir so dünnhäutig, dass wir uns sogar gegenseitig angeschrien haben. In dieser Zeit kam unsere Führungskraft aus der Elternzeit zurück und gemeinsam mit ihr wollten wir diese Fragen klären. Denn eigentlich wollte keiner von uns so mit dem anderen umgehen und das brachte uns zur Frage: Wie wollen wir eigentlich miteinander arbeiten. Was bedeutet Zusammenarbeit für uns und was brauchen wir - als Einzelne und auch als Gruppe.

 

Was zeichnet Eure Zusammenarbeit heute aus?

 

Ohne Offenheit und Ehrlichkeit untereinander wären wir sicher nicht weit gekommen. Es kann nicht darum gehen, dass alle nur noch fehlerfrei herumlaufen und zur Headline applaudieren. Wir mussten sagen, was Mist ist. Und wir mussten zuhören, wenn es das eigene Verhalten war, das zur Sprache kam. Das ist schon mal nicht leicht.

 

Wir haben das untereinander gemacht, so wertschätzend wie möglich. Dabei war es wichtig, nicht das Verhalten des anderen zu werten, sondern zu sagen, was es mit einem macht. 

Wir haben dann überlegt, wie es in der Zukunft laufen soll. Wie vermeiden wir, dass etwas so hochkocht? Aber auch, wie machen wir uns besser. Jeder hat etwas dazu beigetragen.

 

Beim Reden über unsere Aufgaben haben wir schnell gemerkt, dass einige von uns Aufgaben haben, die sie gar nicht leiden können, während andere wiederum Freude daran hätten. Wir haben dann alle Kompetenzen und Aufgaben mal auf den Tisch gelegt und so eine Art Memory damit gemacht - Kompetenz zu passender Aufgabe. Jeder macht jetzt nur noch das, was ihm liegt. Witziger weise geht das genau auf. 

 

Welche Rolle spielt dabei der gemeinsame Austausch und wie sieht das bei Euch aus?

 

Reflexion macht man nicht im Laufen. Wir nehmen uns Zeit dafür. Zum Beispiel haben wir eine Feedbackrunde alle zwei Wochen. Da können wir über Sachen reden, die uns in der Zusammenarbeit beschäftigen oder individuelles Feedback empfangen. Die positiven oder negativen Dinge der Woche kommen Freitags beim Wochenrückblick auf den Tisch.

 

Zusätzlich gibt es eine Themenrunde, die wöchentlich stattfindet, in der es um Projekte, Prozesse oder (inhaltliche) Fragestellungen geht. In die Themenrunde tragen wir Fragen, die wir gemeinsam klären wollen. Das ist freiwillig - wer etwas beitragen will, macht mit. 

 

Aber eines ist uns bei all diesen Dingen besonders wichtig: diese Runden und unsere Lösungen sind nicht in Stein gemeißelt. Wir als Team bewegen uns, genau wie die Arbeit um uns herum. Kann sein, dass wir in ein paar Monaten etwas ganz anderes brauchen. Dann machen wir das einfach.   



Die Ideengeber*innen des Teamimpulses sind Anne, Simone, Kecia, Gülten, Jasmin, Conny, Christoph, Akanscha, Franziska und Sonja. Sie arbeiten in einer Stiftung in Berlin und engagieren sich täglich mit viel Leidenschaft für den gemeinsamen Teamerfolg.


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Kommentare: 1
  • #1

    Kristin (Montag, 03 Dezember 2018 18:36)

    Toller Artikel. Das klingt wirklich gut. Ich wünschte wir könnten das in unserem Team auch umsetzen.