Power Mum und Daten Power

Interview mit Marzena Gniep

Marzena Gniep absolvierte das Trainee Programm mit dem Schwerpunkt Personal bei der Bosch Thermotechnik GmbH und widmet sich derzeit der eigenen familiären Transformation und Nachwuchsentwicklung. Sie setzt sich leidenschaftlich mit HR-, Business- und Technologie-Trends außeinander und sieht langfristig ihre berufliche Zukunft im Bereich Data Analytics.


Welche Mission verfolgst Du? Was möchtest Du vorantreiben? Was soll sich verändern?

Ich habe mehrere Missionen. Meine persönliche Mission ist es, ein weiteres Beispiel dafür zu sein, dass man auch als "junge" Mutter beruflich seinen Weg gehen und eine glückliche Familie haben kann.

 

Meine fachliche Mission ist es, in Zukunft Data Analytics (gerne im HR Bereich) operativ in einem deutschen Unternehmen datenschutzkonform geländegängig zu machen. Deutsche Unternehmen hinken da stark hinterher, die vorhandenen Daten "richtig" zu erheben, aufzubereiten und für zukünftige Unternehmensent-scheidungen möglichst per Knopfdruck zu Rate zu ziehen.

Mit welchen drei Hashtags lässt sich Deine Mission zusammenfassen?

#DerWegIstDasZiel

#FollowYourPassion

#DataAnalytics

Wie bist Du auf Deine Mission gestoßen? Wodurch hast Du Feuer gefangen? Was treibt Dich an?

Ich konnte mir noch nie vorstellen, alleine alt zu werden und gleichzeitig war mir bewusst: es wird nie den "perfekten" Zeitpunkt für eine Familiengründung geben. Jetzt bin ich Feuer und Flamme für meinen Sohn und wir beide freuen uns, jeden Tag aufs Neue viel dazuzulernen.

 

Mein Twitter und LinkedIn Netzwerk sorgt immer wieder für neue Erkenntnisse im Bereich Digitalisierung. Seitdem ich im Rahmen meines Trainee Programms die Möglichkeit hatte, im Market Business Intelligence Team mitzuarbeiten und zu erleben, welche Power in Daten steckt, bin ich Feuer und Flamme für dieses Thema. Ich finde es schade, dass in Deutschland zwar häufig über digitale Themen gesprochen wird, jedoch die konkrete Umsetzung fehlt. Ich wünsche mir, dass wir von Ländern wie USA und China nicht abgehängt werden.

Welche Schritte bist Du bereits gegangen? Was hat sich verändert? Was waren dabei Deine größten Highlights?

Meine Studienzeit war sehr prägend. Dort habe ich den richtigen Partner gefunden und aufgrund zahlreicher Praxiserfahrungen festgestellt, welcher Arbeitgeber zu mir passt. Das kann man erst beurteilen, wenn man in unterschiedlichen Organisationen gearbeitet hat. Und durch das Traineeprogramm habe ich einen Mentor gefunden, der mich dankenswerterweise unterstützt. Ich konnte mich deshalb voll und ganz auf mein neues Familienkapitel einlassen. Die Geburt meines Sohnes war ganz klar das einschneidendste Erlebnis meines Lebens. Die kostbare Zeit mit meinem Sohn ist wie ein zweites Trainee-Programm für meine Persönlichkeitsentwicklung.

 

Bei dem Thema Data Analytics habe ich bisher eher an der Oberfläche gekratzt und freue mich darauf, wenn sich die Möglichkeit ergibt, tiefer einzusteigen. Das ist aber auch solch ein weitläufiges Feld, dass man erstmal einen Rahmen abstecken sollte. Bisher habe ich auf digitalisierungsbezogenen Konferenzen/Events, Webinaren/Podcasts/Artikel mein theoretisches Wissen erweitert und im Rahmen meines Trainee-Programms und Vorlesungen während des Studiums ein Gefühl für den Umgang mit Daten entwickelt.

Was hast Du dabei gelernt? Wie bereichert Dein Engagement Dich, Dein Leben oder Deine Arbeit?

Ich habe sehr früh gelernt, dass Zeit kostbar ist und man nicht zu viel Zeit mit Dingen vergeuden sollte, die einen nicht glücklich machen. Als ich merkte, dass mein erster Job nicht zu mir passt, habe ich noch während der Probezeit, ohne eine neue Stelle in der Tasche zu haben, gekündigt. Danach bin ich bei meinem Wunscharbeit-geber gelandet, bei dem sich meine privaten und beruflichen Vorstellungen sehr gut vereinbaren lassen.

 

Mit einem Kind lernt man täglich sehr viel dazu: trotz körperlicher Einschränkungen und Schlafmangel zu funktionieren, Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen und Entscheidungen auf Basis von widersprüchlichen Informationen und wenig Ahnung zu treffen. Die Liste lässt sich unendlich fortsetzen.

 

Es ist faszinierend, wie zielgerichtet man arbeiten kann, wenn man Entscheidungen nicht nur auf Basis von Bauchgefühl und  Erfahrungswerten trifft, sondern weil man sich ein umfangreiches Bild aufgrund von Daten und Fakten machen kann. Natürlich ist dieses Bild abhängig von der Datenqualität und der zu Grunde liegenden Annahmen sowie der angewandten Methoden. Es war eine interessante Erfahrung, über Plausibilitätschecks und Tests zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen.

Was gibt es noch zu tun? Was willst Du noch erreichen? Was sind Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt?

Ich werde regelmäßig damit konfrontiert, was es bedeutet, sein Leben mit Kind neu zu gestalten. Natürlich stellt so ein Baby die Welt erstmal auf den Kopf. Wir werden immer wieder einen Weg finden, unser Kind in unser Leben zu integrieren und nicht alles nach ihm auszurichten, damit die Bedürfnisse aller Familienmitgliedern erfüllt werden können. Wichtig ist, dass alle dabei glücklich sind. Wir werden gemeinsam die Welt entdecken, zusammen auf Konferenzen gehen und einen Weg für die Vereinbarkeit des Familien- und Berufslebens finden.

 

Damit ich die technische Möglichkeiten im Bereich Data Analytics besser verstehen kann, werde ich die Elternzeit auch dafür nutzen, Webinare im Bereich Data/People Analytics zu belegen und Grundzüge der Programmier-sprache Python zu erlernen.

Was rätst Du anderen, die ihre persönliche Mission noch suchen oder sich noch nicht getraut haben ihrer Mission zu folgen?

Es hilft, sich von jeglichen sozialen Erwartungshaltungen zu distanzieren, seinen Interessen/seiner Leidenschaft zu folgen, sich von spannenden Persönlichkeiten inspirieren zu lassen und sein Ding durchzuziehen ohne sich ständig mit anderen zu vergleichen.

Suchst Du noch Unterstützer oder Verbündete? Dann kannst Du hier noch einen Aufruf starten. Füge auch gerne Links ein.

Ich freue mich über einen persönlichen Austausch zu HR-, Business und Technologietrends - gerne auf Twitter oder LinkedIn - und einen Erfahrungsaustausch mit Working Mums.



Du willst Deine Geschichte  mit #NewWorkWomen teilen? Hier geht es zum Fragebogen "Meine Mission".


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