Feed your rebel!

Interview mit Julia Holze

Julia Holzes Heimat ist die digitale Welt. Seit über 15 Jahren beschäftigt sie sich mit allen Facetten des Marketings und treibt derzeit den digitalen Wandel bei Siemens Mobility voran – durch die Implementierung agiler Arbeitsweisen und Methoden des strategischen Marketings. Glücksmomente sind ihre Passion. Deshalb gibt Julia sich den Namen Worklifestylist: Die richtigen Menschen und Methoden in die passende Arbeitsumgebung zu bringen, um (digitale) Innovationen zu treiben, die unser Leben noch besser machen.


Welche Mission verfolgst Du? Was möchtest Du vorantreiben? Was soll sich verändern?

Meine Mission ist es, die richtigen Menschen mit den richtigen Methoden und Tools zusammen zu bringen, um etwas Neues zu schaffen, was unser Leben wirklich besser macht. Das kann eine neue (digitale) Lösung sein, aber auch eine neue Aufgabe für jemanden, der an einem Wendepunkt in seinem Leben steht.  Denn was das Leben besser macht, ist sehr individuell. Diesen Menschen möchte ich, Raum und Zeit für sich geben - um zur Ruhe zu kommen und reflektieren zu können, was ihre persönliche Bestimmung ist.

Mit welchen drei Hashtags lässt sich Deine Mission zusammenfassen?

#feedyourrebel

#worklifestylist

#futureofwork

Wie bist Du auf Deine Mission gestoßen? Wodurch hast Du Feuer gefangen? Was treibt Dich an?

Im letzten Jahr habe ich unfassbar viele tolle Menschen kennen lernen dürfen, von denen mir einige sehr ans Herz gewachsen sind, weil ich bei jedem Treffen etwas von ihnen gelernt habe. Immer wieder habe ich auch hören müssen, wie frustriert viele dieser Menschen in ihrem beruflichen Umfeld sind. Entweder weil sie sehr zukunftsgerichtet sind und in sehr traditionellen Strukturen arbeiten oder weil sie an einem persönlichen Wendepunkt (wie bspw. einen Berufswiedereinstieg nach der Elternzeit) stehen.

 

Gerade für viele Mütter ist es eine ganz besondere Herausforderung, ihrem Umfeld und den eigenen Wünschen und Vorstellungen gerecht zu werden. Die Gespräche mit diesen Menschen und zu erkennen nicht alleine zu sein, haben mir selbst sehr viel Kraft und Gelassenheit gegeben. Nun möchte ich diese Erfahrung anderen zu Teil werden lassen.

Welche Schritte bist Du bereits gegangen? Was hat sich verändert? Was waren dabei Deine größten Highlights?

Gemeinsam mit drei dieser tollen Menschen habe ich die Community "Feed your rebel" gegründet. Ein Netzwerk von Innovatoren und Gamechangern aus verschiedensten Organisationen, die sich regelmäßig persönlich treffen, um sich fachlich auszutauschen sowie die eigene Persönlichkeitsentwicklung voranzutreiben und wenn nötig und gewünscht einen Gesprächspartner auf Augenhöhe zu finden. Neben den persönlichen Treffen gibt es eine geschlossene LinkedIn-Gruppe, in der die Mitglieder den Dialog weiterführen oder neue Gleichgesinnte finden können.

 

Die Resonanz ist von Beginn an überwältigend gewesen. Und nahezu täglich treffe ich Menschen, die ein Teil dieser Gemeinschaft werden möchten. Das ist wohl das größte Highlight: Aus einem simplen LinkedIn-Post ist eine deutschlandweite Gemeinschaft geworden, die Menschen verbindet, die unsere Welt verändern möchten und sich dabei gegenseitig Kraft geben und Mut machen, auf dem richtigen Weg zu sein. Das Spannende für mich dabei ist zu sehen, wie jeder etwas geben kann – auch diejenigen, die eigentlich dachten „nicht wirklich etwas beitragen“ zu können. 

Was hast Du dabei gelernt? Wie bereichert Dein Engagement Dich, Dein Leben oder Deine Arbeit?

Feed your rebel geht deutlich weiter und tiefer als ein klassisches Netzwerk oder typische MeetUps. Die Community lebt von dem Vertrauen der Mitglieder untereinander. Vertrauen und Respekt sind für uns die Pfeiler gegenseitiger Unterstützung. Ich habe durch "Feed your rebel" Menschen kennenlernen dürfen, mit denen ich auf Augenhöhe berufliche Herausforderungen von einer anderen Perspektive beleuchten und reflektieren kann, weil sie meine besondere Situation wirklich verstehen, da es ihnen oft sehr ähnlich geht.

So ist die Community oft auch ein Korrektiv, wenn ich mal wieder mit dem Kopf durch die Wand möchte oder ich bekomme die Anerkennung, die mir manchmal innerhalb meiner Organisation fehlt. Das motiviert mich, weiterzumachen.

Ich arbeite sehr gerne, bin sehr vielseitig interessiert und schätze sehr, dass ich verhältnismäßig große Freiheitsgrade genieße wann und von wo aus ich arbeite.  So fühlt sich Arbeit für mich oft nicht wie Arbeit an. Das führt aber auch häufig dazu, dass mich bestimmte Themen bis in den Abend beschäftigten. Feed your rebel hilft mir, mich selbst im beruflichen Kontext nicht mehr zu ernst zu nehmen und in anstrengenden Situationen eine Vogelperspektive einzunehmen.

Was gibt es noch zu tun? Was willst Du noch erreichen? Was sind Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt?

Feed your rebel wurde nach dem Motto „We practice what we preach” aufgesetzt. Alle vier Initiatoren arbeiten täglich mit agilen Methoden und so sind wir nach einer kleinen Recherche mit einem Minimum Viable Product gestartet. Wir bekommen viele Rückmeldungen der Mitglieder und haben Anfragen aus ganz Deutschland und sogar aus London bekommen. Momentan überlegen wir hinsichtlich Feed your rebel, wie die persönlichen Treffen auch außerhalb Berlins stattfinden können, um all diesen Interessenten und den verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Das bedeutet aber auch verschiedene Arten der Finanzierung zu durchdenken. Denn derzeit planen und organisieren wir alles Organisationsunabhängig und auf ehrenamtlicher Basis, dass heißt allein durch das Engagement der Gemeinschaft und unserer persönlichen Zeit. 

 

Darüber hinaus bewegt mich sehr, warum es für Alleinerziehende und Mütter so schwierig ist, in einem erfüllenden Beruf und Umfeld zu arbeiten. Hier gibt es meines Erachtens noch sehr viel zu tun. Nicht nur in der flexiblen Gestaltung des Arbeitsumfeldes und bei der Akzeptanz innerhalb von Organisationen, sondern auch im Selbstverständnis der Betroffenen. Warum werde ich noch immer gefragt, ob ich überhaupt arbeite, wenn ich im Sommer nachmittags an einer Telefonkonferenz teilnehme und im Hintergrund die Vögel zwitschern? Und warum fühle ich mich bei dieser Frage in eine Rechtfertigungsposition gedrängt?

 

Ich denke, wir müssen in alle Richtungen offen sein und mutiger werden, neue Arbeitsformen auszuprobieren, aber eben auch unser eigenes Arbeitsverständnis und dessen Normen hinterfragen. Das hat sehr viel mit Selbstverantwortung zu tun. Kenne ich meine eigene Bestimmung bzw. mein persönliches „Warum“, kann ich viel selbstbewusster und gelassener meine berufliche Laufbahn steuern und ein erfülltes Leben führen – ohne mich in einen Rechtfertigungsposition drängen zu lassen.

Was rätst Du anderen, die ihre persönliche Mission noch suchen oder sich noch nicht getraut haben ihrer Mission zu folgen?

Bleib neugierig. Probiere aus. Hab keine Agenda. Handle aus Spaß. Und: höre auf Dein Herz.

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Falls Du wegen Deiner Mission schlaflose Nächte hast: Melde Dich bei www.feedyourrebel.solutions.

Suchst Du noch Unterstützer oder Verbündete? Dann kannst Du hier noch einen Aufruf starten. Füge auch gerne Links ein.

Wir freuen uns über jeden neuen Rebell. Denn wir vertrauen fest darauf, dass jeder etwas geben kann. Einfach HIER registrieren, wenn Du Teil der Community werden möchtest.

 

Und dann suche ich noch 2-3 alleinerziehende Mütter und Väter, die zu einem Recherche-Interview bereit wären. Das Thema ist beruflicher Wiedereinstieg bzw. Umorientierung.

 

Ziel der Recherche ist es, für diesen Personenkreis eine passende Lösung ihrer Herausforderungen mittels Design Thinking zu entwickeln. Bei Interesse bitte einfach über LinkedIn, Twitter oder Instagram eine Direktnachricht senden.



Du willst Deine Geschichte  mit #NewWorkWomen teilen? Hier geht es zum Fragebogen "Meine Mission".


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